Was ist wichtig für die Lösung der kurdischen Tragödie

10.01.2015 Habertürk
Übersetzt von: Gülçin Wilhelm /
Orjinal Metin (tr-03.01.2015)

Im Anschluss an eine AKP-Kundgebung am Bahnhofsplatz in Diyarbakir im Vorfeld der Parlamentswahlen 2011 hatte ich folgendes geschrieben: „Das Resümee der Erdogan-Rede kann als 'Brüderlichkeit, Brüderlichkeit und Brüderlichkeit' widergegeben werden. Darunter könnte man durchaus die 'religiöse Brüderlichkeit' verstehen. In der Tat legte Erdogan in seiner gestrigen (Tag nach der Kundgebung, Anmerk. d. Übers.) Rede ein besonderes Gewicht auf die Religion. Umso erstaunlicher war es, dass er bei jeder Gelegenheit mehrfach den Begriff 'kurdisch' in den Mund nahm.“ Das hatte mich zu der Frage verleitet: „Könnte der Code 'religiöse Brüderlichkeit' der Schlüssel zur Lösung der kurdischen Frage werden?“
Im selben Artikel lautete meine Antwort auf diese Frage: „Wenn selbst Hisbollah, diese höchst klerikal eingestellte Bewegung des Südostens, nach und nach seine kurdische Identität unterstreicht, wäre es dann denkbar, mittels 'religiöser Brüderlichkeit' durchaus etwas zu erreichen, auch wenn es äußerst schwierig wäre, dieses Vorhaben erfolgreich zum Ende zu führen?“

Hisbollah wird nicht erwähnt
Seitdem sind viereinhalb Jahre vergangen und der Ansatz, die „religiöse Brüderlichkeit“ in das Zentrum der kurdischen Frage zu rücken, ist nach wie vor nicht gelungen. Es wird kurioserweise von der Hisbollah selbst erwartet, dass sie dabei eine zentrale Rolle spielt.
Kurios aus folgenden Gründen:
1) Das Interesse an der AKP, wie auch die Bereitschaft, sie zu unterstützen, ist bei den Kurden um ein vielfaches höher als jenes an der Hisbollah und deren legaler Ausläuferorganisationen. Während die AKP-Basis jedoch gegenüber der PKK eine passive Haltung einnimmt, wird zugleich danach gestrebt, die Mission des klerikalen Gedankens in der Region vornehmlich der Hisbollah zu übertragen.
2) Die Hisbollah, die wegen ihres Konfliktes mit der PKK Anfang der 1990er Jahre mit dem Vorwurf der „Staatskollaboration“ konfrontiert wurde, hat sich davon kaum erholt. Insofern würde sie sich davor hüten, in einem ähnlichen Szenario nochmals eine Rolle zu spielen.
3) In den letzten Jahren unterstreicht die Hisbollah ihre kurdische Identität sehr auffallend. Zudem hegt sie den Wunsch, im Lösungsprozess als Vertreter der Kurden mit am Verhandlungstisch zu sitzen. Dieses Bestreben wäre null und nichtig, wäre sie ein freiwilliger oder unfreiwilliger Bestandteil des innerkurdischen Konflikts.
4) Die Hisbollah hat innerhalb der islamischen Gemeinde nach wie vor einen schlechten Ruf. Während ihre Organisation bis vor kurzem von der PKK-Anhängerschaft „Hisbolkontra“ genannt wurde, war sie für einen Großteil der Islamisten die „Hisbolgewalt“. Die Hisbollah wies die Gewaltunterstellungen in letzter Zeit kategorisch von sich. Die Islamisten dagegen zeigen keine Anzeichen für die Glaubwürdigkeit dieser Zurückweisungen. Die Vergangenheit der Hisbollah ist offenkundig in den Händen von jenen, die sie heute gegen die PKK als Faustpfand ins Spiel zu bringen.
5) Das schlechte Image der Hisbollah wird dazu genutzt, die Vorgänge als einen Konflikt zwischen der PKK und der Hüda-Par (Partei der Freien Sache) hinzustellen, ohne dabei die Hisbollah zu erwähnen. Somit wird eine legale Partei einer illegalen Organisatio gegenüber gestellt und dadurch das jahrelange legale Handeln der Hisbollah angezweifelt.

Wenn Kurden die Kurden bekämpfen
Hinsichtlich der Lösung der kurdischen Frage befindet sich die Türkei zurzeit in einer historischen Phase. Eine Lösung würde zweifellos dem ganzen Land zugutekommen; es ist jedoch offensichtlich, dass diese am meisten – ungeachtet jeglicher politischer Couleur –  allen Kurden nützen könnte.
Den Konflikt zwischen der PKK und der Hisbollah zu beenden, wäre sicherlich für alle ein Segen. Beide Organisationen müssten wissen, dass es nicht möglich ist, sich „gegenseitig zu beseitigen“. Ebenso müsste ihnen klar sein, dass im Falle einer Wiederholung der Konfliktatmosphäre, das heißt, wenn Kurden sich gegenseitig bekämpften, eine Lösung in Gefahr geriete und dies am meisten wiederum den Kurden schadete. Es ist deshalb notwendig, dass die Kurden die Probleme unter sich im Dialog und durch Verhandlungen lösen - ohne die unterschiedlichsten Provokationen von außen zu beachten.
Ich bin der Meinung, dass die größte Verantwortung dabei der PKK-Bewegung, und insbesondere.




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